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that\'s what i go to school for

By: soi
folder Harry Potter › Slash - Male/Male › Harry/Draco
Rating: Adult +
Chapters: 1
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Disclaimer: I do not own Harry Potter, nor any of the characters from the books or movies. I do not make any money from the writing of this story.

that's what i go to school for

that\'s what i go to school for
-soi

Kapitel 1

Unterdrücktes Stöhnen hallte durch die nächtlich leeren Gänge von Hogwarts.
Harry küsste sich seinen Weg den schlanken Hals hinab zu Dracos Brust. Seine Haut schien im bläulichen Mondlicht, das von milchigen Vorhängen sanft gedämpft durch die großen Fenster schien, beinahe zu leuchten. Seine feingliedrigen Finger gruben sich in Harrys Haar, als seine Zunge eine Brustwarze umspielte.
Dieser Junge war eine Erscheinung. Harry schloss die Augen, sah Draco vor sich, wie er ihn Minuten zuvor entdeckt hatte.
Er hatte mitten auf dem Gang vor einem geöffneten Fenster gestanden. Unter dem offenen schwarzen Umhang hatte er enge hellblaue Jeans und ein weißes Shirt getragen, das über seinem muskulösen Bauch spannte. In einer Hand hatte er seinen Besen gehalten, mit der anderen die Kapuze von seinem Kopf gezogen und das silberblonde Haar war ihm bis über die Augen ins Gesicht gefallen ohne aber die sturmgrauen Tiefen zu verdecken. Um seine Gestalt herum hatten die Vorhänge im klirrend kalten Winterwind geweht.
Harrys Hände wanderten zum Bund von Dracos Jeans.
Eine Erscheinung, oder viel mehr eine Offenbarung, das war es gewesen.
Nun lag der Besen zusammen mit dem schlichten, schwarzen Umhang hinter Harry im Gang und etwas weiter weg mußten auch Dracos Shirt und Harrys Schulrobe gelandet sein.
Harry drückte den Blonden stärker gegen die Wand, öffente die Jeans und ließ eine Hand hineingleiten.
-Er war aus einem Alptraum aufgeschreckt, mit rasendem Herzen und Tränenspuren auf seinen Wangen, wie fast jede Nacht.-
Draco stöhnte widerwillig, als Harry über seinen Schritt rieb und seine Finger krallten sich in die Haare des Griffindor.
-Er war aufgestanden, hatte nicht wieder einschlafen wollen, und hatte sich seine Schulrobe übergeworfen, weil er nicht nur in Boxershorts durch die winterkühlen Flure streifen wollte. Durch den verlassenen Gemeinschaftsraum und das Portraitloch, wo die Dicke Dame leise schnarchte, war er hinaus geschlichen und einfach drauflos gewandert.-
Harry ließ von Draco ab, trat einen Schritt zurück und sah soetwas wie Erleichterung in den grauen Augen aufleuchten. Er packte die Hüften des Slytherin und drehte in ihn um. Der Blonde stämmte beide Arme gegen die Wand, als Harry sich mit seinem ganzen Körper gegen ihn presste und seine Hände in Dracos Jeans dessen Hintern massierten, bevor er die Hose herunter schob.
-Es war sicher leichtsinnig ohne Tarnumhang herumzuirren, und nichts anderes war es am Ende gewesen, denn die Orientierung hatte er schnell verloren. Tatsächlich schien sich aber niemand um diesen Teil des Schlosses zu kümmern. Alle Türen standen offen und in den Zimmern türmte sich der Staub auf Tischen und Bänken. Und dann hatte er es gehört: Ein leises Schäppern, durch Magie gedämpft, als ein Fenster weiter vorn im Flur wie von Geisterhand aufgesprungen war.-
Harry konnte Dracos Anspannung fühlen, die als leichtes Zittern den Körper des Blonden durchfuhr und ein wohliger Schauer rann über den Rücken des Griffindor.
-Er hatte gesehen, wie ein Schatten durchs Fenster geflogen und in der Mitte des Ganges gelandet war. Dann hatte der Schatten sich umgewandt:
\"Potter.\" Und die gewohnte, kalte Arroganz in seiner Stimme hatte die Überraschung nicht ganz übertönen können. \"Brave, kleine Griffindor schlafen um diese Zeit, Scarface. Du willst doch Dumpydore nicht verärgern.\"
Harry hatte einen Moment gebraucht um den Anblick zu verarbeiten und die Worte zu registrieren, aber dann: \"Angriff ist die beste Verteidigung, huh, Malfoy.\" Er war erstaunt über seine eigene Gelassenheit. Seine Füße trugen ihn ganz von selbst zu seinen Erzrivalen. \"Hat Daddy gepfiffen und das gehorsame Schoßhündchen war bei Fuß?\"
Harry hatte so nah vor ihm gestanden, das das Mondlicht ausgereichte um zu sehen, wie Dracos Augen sich verdunkelten.
\"Verpiss dich oder ich vergess mich!\" Er klang bedrohlich. Vermutlich hätte jeder andere den Kopf eingezogen und sich aus dem Staub gemacht. Harry wußte es besser.
\"1 Nächtlicher Ausflug, und sicher nicht der Erste 2 zu DeathEatern, leicht zu erkennen am schicken Umhang 3 Angriff auf einen Mitschüler... Was willst du noch auf die Liste setzen?\"
\"Du schaufelst gerade dein Grab.\" Es war nicht mehr als ein tiefes Knurren, das direkt in Harrys Lenden schoß. Er schob den Umhang von Dracos Schultern und nahm ihm den Besen aus der Hand.
\"Wird Daddy nach einem Grund fragen, wenn du von der Schule fliegst? Wird er es dich erklären lassen? Wird er ein \'Es ist alles Potters Schuld\' akzeptieren?\" Während er gesprochen hatte, hatte er Draco immer weiter Richtung Wand gedrängt, bis dieser schließlich mit dem Rücken dagegen stieß.
\"Schleimer.\"
\"Mag sein...\" Harry grinste und zerrte Draco das Shirt ohne Widerstand über den Kopf.
\"Wichser.\" Das letzte Aufbäumen eines starken Willens, bevor die Angst vor seinem Vater über den kindlichen Stolz siegt.
\"Unnötig\", kommentierte Harry und küsste ihn, drängte seine Zunge in Dracos Mund. Er war warm, feucht und schmeckte nach etwas, das Harry nicht identifizieren konnte. Es erinnerte ihn leicht an den Geschmack von Blut nur viel süßer und weniger metallisch.-
Harry ließ von Draco ab. Er mußte sich beherrschen nicht über ihn herzufallen, aber dieses Gefühl der Macht war es wert länger ausgekostet zu werden. Der Blonde warf einen Blick über seine Schulter, musterte den Griffindor skeptisch. Harry zuckte mit den Schultern und wand sich ab. Hinter ihm raschelten Dracos Jeans. Er zog sich seine Robe über und reichte dem Slytherin, der inzwischen Umhang und Besen aufgelesen hatte, sein Shirt.
Harry begann die Unsicherheit in Dracos Augen zu mögen.
\"Geh schon\", ermutigte er den etwas irritierten Blonden. Der nahm sein Shirt aus Harrys Hand und verschwand blitzschnell und lautlos um die nächste Ecke.
\"Wir sehn uns\", flüsterte Harry lächelnd und suchte sich seinen Weg zurück zum Griffindorturm.

\"...-st du? Davon häng alles ab, der Rest ist Auswendiglernen.\"
\"Mag sein, aber mir reicht das Auswendiglernen völlig. Normalen Menschen raucht da schon der Kopf.\"
\"Passt doch spitze zu deinen Haaren.\" Kichern erklang am Griffindortisch.
\"Halt du sich da raus!\"
\"Ja, Seamus, auf deine unqualifizierten Kommentare können wir verzichten.\"
Harry mußte Seamus nicht ansehen um zu wissen, das er die Augen verdrehte. Sein Blick ruhte auf Draco, der auf der anderen Seite des Saales lustlos in seinem Frühstück stocherte. Seine Haare waren wieder sorgsam zurückgegelt und wenn er angesprochen wurde lag wieder der blasierte Ausdruck auf seinen sonst so hübschen Zügen.
\"... Harry?\"
\"Hm?\" Er sah auf und schaute direkt in Hermiones besorgtes Gesicht.
\"Willst du langsam mal was essen?\"
\"Oh... ja sicher... klar.\" Harry blinzelte ein paar Mal und richtete sich dann auf um sich Rührei und Bratkartoffeln auf seinen Teller zu schaufeln.
\"Wirklich Harry, du solltest nicht ständig vor dich hin träumen. Irgendwann wirst du noch mal Rattenschwänze statt Salamanderzehennägel in den Vergiss-mich-nicht-Trank werfen und aus Snapes ganzem Kurs wird sich drei Wochen lang keiner von zwölf bis mittag merken können wer oder wo er eigentlich ist.\"
Harry grinste sie an. \"Ich bin nur müde.\"
\"Wieder Alpträume?!\" Ron sprach schnell um sich den nächsten Bissen in den Mund schieben zu können.
\"Anfangs schon. Aber dann wurde es besser und besser.\"
Zum Essen kam Harry nicht mehr, denn Hermione sprang erschrocken auf und quitschte \"Wir müssen los\" bevor sie wie vom Mogpik gebissen aus dem Saal rannte. Allerdings nicht ohne noch: \"Na los, ihr Siebenschläferanwärter, sonst schmeißt Snape mit Strafarbeiten um sich!\" über ihre Schulter zu rufen.
Ein Blick durch den Saal zeigte Harry das sie recht hatte, denn sowohl Snape als auch sämtliche Slytherin ihrer Jahrgangsstufe waren wie vom Erdboden verschluckt. Nach Hermione, ihm und Ron sprangen auch die anderen strafarbeitbedrohten Griffindor von ihren Stühlen und huschten aus dem Saal und die Gänge entlang zu den Kerkern.
Dort wartete Snape vor der offenen Tür zum Klassenraum und schlug sie Hermione genußvoll vor der Nase zu. Die etwas bedepperten Griffindor blieben auf dem Gang zurück. Von drinnen war ausgelassenes Gelächter zu hören, zwischen dem gehässige Stimmen farbige Beschreibungen der \'bekloppten Griffindorfrazen\' im Moment des Türzufallens an die zum Besten gaben, die es ob ihrer Sitzplätze nicht hatten sehen können. Das ließ das Gelächter weiter anschwellen.
Dann herrschte schlagartig Stille. Vermutlich hatte Snape ihnen mit einer Geste Einhalt geboten, die ein normaler Mensch nicht einmal gesehen hätte.
Hermiones Hand schwebte über dem Türknauf. Sie überlegte offenbar ob sie nicht versuchen sollte die Tür zu öffnen und sich zu entschuldigen, ließ es aber bleiben. So setzten sich die Griffindor in den kühlen Kerkergang und warteten zwei Stunden lang auf ihre Strafarbeit.
\"Das ham die mit Absicht gemacht. Ich wette Snape gibt ihnen Zeichen wenn er geht, das die alle in den Kerker zu apparieren haben.\"
\"Apparieren is nich, in Hogwarts.\"
\"Hgnpf... dann eben irgendwas Schwarzmagisches, das sie einfach verschwinden und hier wieder auftauchen lässt. Ich meine, hat einer von euch einen von denen gehen sehen?\"
Tatsächlich schüttelten alle den Kopf.
\"Nein, die warn einfach weg.\"
\"Hört doch auf mit dem Quatsch. Wir waren einfach zu sehr mit uns selbst beschäftigt. Hat doch keiner auf die Schlangen geachtet\", schaltete sich Dean ein und erntete ebensolche Zustimmung wie vorher Ron. Selbst Harry musste zugeben Draco aus den Augen gelassen zu haben, als er sich dem Essen gewittmet hatte.

Gute fünfzehn Minuten vor dem offizellen Unterrichtsende öffnete sich die Kerkertür und die schadenfrohe Meute strömte in den Gang. Das gackernde und wiehernde Gelächter der Slytherins hallte von den Steinwänden wider als sie hoch erhobenen Hauptes an den Reihen der Griffindor, die immer noch zu beiden Seiten des Ganges am Boden saßen, vorbei schritten und fiese Kommentare auf sie niederregnen ließen.
Bald war der Großteil der Klasse in den Fluren verschwunden und nur Crabbe und Goyle standen noch an der Tür, den Blick stur in den Klassenraum gerichtet, von wo in diesem Moment Snapes ölige Stimme die Griffindor zu ihrer Hinrichtung rief.
Harry, der zusammen mit Hermione der Tür am nächsten gesessen hatte, trat zuerst ein, blieb aber nach kaum zwei Schritten stehen und ließ die anderen vorbei. Nicht das er Angst vor Snapes Nähe gehabt hätte, nein, er hatte gesehen weshalb Krabbe und Gargolye treudoof vor der Tür standen. Draco stand mit dem Rücken zu ihm und mit den Armen auf Snapes Pult gestürtzt. Snape saß hinter seinem Tisch und beugte sich weit dem Blonden zu um zu verhindern, das die eingetretenen Schüler ihr Gespräch belauschten. Draco war offenbar sehr angespannt. Die Haut seiner Finger, die sich förmlich in die Tischkante krallten, wirkten fast transparent. Harry hätte schwören können, der Slytherin zittere leicht und als Snape einen prüfenden Blick an seinem Schützling vorbei zu den Griffindor warf, sah er beinahe besorgt aus.
Unmöglich, Draco würde niemandem von gestern erzählen, auch nicht seinem Hauslehrer. Harry schluckte schwer, beobachtete jede Regung der beiden. Nein, ganz sicher, sonst hätte Snape schon reagiert. Doch dessen Blick war so neutral über die ungeduldige Schülergruppe geglitten, wie es für einen Snape eben möglich war.
Tatsächlich, als Draco sich umdrehte sah Harry das er keineswegs traurig, verzweifelt oder sonst etwas war, das man nach der gestrigen Nacht vielleicht erwartet hätte. Er war schlicht und ergreifend wütend. Zornig knurrend wand er sich von Snape ab und schritt mit wehendem Umhang -dem Potionmaster nicht unähnlich- und seinem üblichen blasierten Gesichtsausdruck durch die Griffindorgruppe.
Selbige trat die letzten Schritte zu Snapes Pult und empfing die gezischte Standpauke.
Harry sah den Blonden auf sich zukommen und hielt ihn am Arm fest. Er hörte ein entnervtes Seufzen seitens Dracos und vergewisserte sich mit einem kurzen Blick in die Runde, das niemand sie beachtete.
\"Selbe Zeit, eine Etage tiefer.\"
Einen Moment sah es aus, als würde Draco ansetzten etwas zu sagen, aber er tat es nicht. Stattdessen riss er seinen Arm los, wand sich ab und ging, ohne ein Zeichen von Verstehen oder gar Einverständnis.

Als Harry in dieser Nacht auf dem Weg durch die verschlungenen Gänge war, ein Stockwerk tiefer als die Nacht zuvor, zum Raum der Wünsche, hatte er vor mit Draco zu reden. Er war nicht einmal sicher, ob er überhaupt dort sein würde.
Die Sache mit Snape hatte ihm zu denken gegeben. Was wenn Draco es doch jemandem erzählen würde. Bisher mochte er geschwiegen haben, aber wer garantierte Harry, das das auch so blieb? War das bißchen Macht über ein verwöhntes Balg das Risiko wert von der Schule zu fliegen? Denn was sonst würde passieren, wenn jemand erfährt das der große Harry Potter seine schlaflosen Nächte mit Sexueller Nötigung Minderjähriger verbringt? Gut, er war nur ein paar Monate älter als Draco, wenn überhaupt, denn woher sollte er wissen wann der Junge Geburtstag hatte, aber ob danach noch jemand fragen würde nach einer Schlagzeile im Daily Propeth. Harry Potter, der Junge der sich am Sohn des Minsters vergangen hat. Sicher würde Dracos Hang zur Dramatik vor den Kameras gut zur Geltung kommen...
Ein lautes Platschen riß ihn aus seinen Gedanken. Harry beschleunigte seine Schritte, hastete den Gang hinunter und fand die Tür zum Raum der Wünsche angelehnt. Scheinbar war DeathEaterJunior schon eingetroffen. Harry warf einen Blick durch den Türspalt und blinzelte ein paar Mal ungläubig. Sollte das kleine Monster nicht in einem leeren, dunklen Raum in einer Ecke hocken, zitternd vor Angst in Erwartung von Harrys Ankunft? Gut, realistscher wäre wohl ein pompöser Raum, ähnlich irgendeinem in Malfoy Manor, der Reichtum, Einfluß und Tradition der Familie nur so herausschrie. Ein selbstgebastelter Heimvorteil sozusagen, und Draco in der Mitte, die Arme vor der Brust verschränkt, ungeduldig mit einem Fuß auf den Boden tappend und sich in Glanz und Glorie der omnipräsenten Insignien der Macht seiner Familie sonnend. Wie üblich eben.
Aber nein, nichts der Gleichen. Stattdessen hatte sich der Großteil des Raumes in einen Swimmingpool verwandelt. Am Boden gleich bei der Tür lag ein achtlos hingeworfener Haufen Kleidung und im klaren, dampfenden Wasser aalte sich recht unmalfoyisch Draco... in nichts als engen Shorts, die den Namen wirklich verdienten.
Der Blonde hörte auf sich zu bewegen, ließ sich einige Zeit an der Oberflächen treiben und tauchte dann rückwärts unter. Mit erstaunlicher Gelenkigkeit und Grazie, die Arme dicht am Körper der mit eleganten Wellenbewegungen durchs Wasser glitt. So wie es Delphine tun, schoß es Harry durch den Kopf.
Harry trat näher, fühlte wie der Unsichtbarkeitsumhang von seinen Schultern auf den Boden rutschte, begann langsam sich zu fragen wann Draco wohl zum Atmen auftauchen würde. Im Moment machte er jedenfalls noch keine Anstalten diesbezüglich. Stattdessen sah Harry, durch die etwas unruhige Wasseroberfläche wie er den Arm ausstreckte um den Grund zu berühren. Er zog die Beine an wie ein Frosch und brachte seine Forwärtsbewegung damit unmittelbar zum Stillstand. Seine Haare stömten ihm ins Gesicht wie ein Vorhang aus flüssiger Seide, wiegten sich leicht in den Strömungen, die Dracos Bewegungen erzeugten.
Plötzlich, als hätte er gefühlt das er beobachtet wurde, ruckte sein Kopf in Harrys Richtung. Der platinblonde Vorgang gab den Blick auf weit offene sturmgraue Augen frei als der Junge sich von Boden abstieß und langsam und bedächtig auftauchte, dabei ein Stück auf Harry zukam. Das Wasser schlug kaum Wellen als der blonde Schopf die Oberfläche durchstieß. Auch wirkte der Junge kein bißchen atemlos.
Fünf Herzschläge, sechs, sieben... sahen sie sich schweigen an. Harry zählte das Pochen, beruhigte sich, und brach die Stille.
\"Das... ist nicht was ich erwartet hatte.\" Er wußte nicht was er sagen sollte und so rutschte ihm einfach das heraus, was er eben noch gedacht hatte.
\"Gut\", meinte Malfoy und die Zufriedenheit, die ihm Harrys momentane Unsicherheit bereitete, schwang deutlich in der Kälte seiner Stimme mit.
\"Sag, wie lange kannst du eigentlich die Luft anhalten?\" Das eben konnte doch unmöglich normal sein...
\"Komm zur Sache, Potter.\" Pures Genervtsein.
Harry seufzte. Er hatte eigentlich gehofft, wenn es erst soweit wäre, würde ihm schon einfallen, was er sagen könnte, aber nun... \'Ich will nur sicher stellen, das du die Klappe hältst wegen gestern, damit ich ungestört weiter mit dir spielen kann\' klingt wenig überzeugend. Harry begann auf seiner Unterlippe zu kauen und überlegte angestrengt. Eine Reaktion, die zugegebenermaßen nicht wirklich einschüchtern wirkt, und so verdrehte Draco die Augen und machte sich mit einem theatralischen Leidensseufzer daran aus dem Becken zu klettern.
\"Wenn du mich herbestellt hast um mir durch eine Live-Demonstration zu beweisen, das du wohl doch in der Lage bist zu Denken: Herzlichen Glückwunsch, ich bin überzeugt.\"
Er tapste zu dem Haufen Kleider und fischte seinen Umhang heraus. Harrys Blick folgte jeder Bewegung, heftete sich an einen Wassertropfen, der von einer bleichen Haarsträhne aus auf Dracos Wange gelangte, die blasse Haut herunter, nah am Ohr vorbei -an dieser empfindlichen mußte Draco das Streicheln fühlen- den Hals entlang über die Schlagader bis zum Schlüsselbein...
Abwesend bemerkte er, das Dracos Bewegungsfluß stockte und dann in eine andere Richtung weiterging.
\"Lass deine dreckigen Pfoten davon, du wertloses Stück Inzucht!\" Harrys Stimme überschlug sich als es aus ihm herausplatzte. Wie mit einem Tunnelblick war alles was er sah diese DeathEater-Hände am Umhang seines Vaters. Er atmete schwer und sah gerade noch rechtzeitig auf um Draco kurz blinzeln zu sehen. Harrys Aufregung war praktisch augenblicklich verschwunden. Für jeden anderen mag dies Blinzeln völlig natürlich ausgesehen haben, aber Harry kannte den Slytherin lange genug um auch in solchen subtilen Reaktionen lesen zu können. Dieses jahrelange Belauern war an beiden schließlich nicht spurlos vorüber gegangen.
Draco sah sich offenbar mit etwas Unerwartetem konfrontiert, Harrys Ausbruch hatte ihn aus der Bahn geworfen, nicht sehr, er war schließlich ein Malfoy - Harry mußte grinsen - aber es war ausbaufähig.
Draco kannte ihn scheinbar auch gut genug um zu wissen das dieses Grinsen für ihn selbst nichts Gutes heißen konnte und wich instinktiv einen Schritt zurück als Harry näher trat, bevor die Malfoy-Konditionierung wieder einrastete.
\"Da haben wir wohl etwas Wertvolles erwischt... Ein Potter-Familienerbstück vielleicht?\"
Das patentierte fiese Draco-Malfoy-Grinsen erschien auf den Zügen des Blonden und er brachte den Umhang aus Harrys Reichweite bevor der Griffindor ihn sich schnappen konnte. Scheinbar war er heute nicht bereit Harry so einfach gewinnen zu lassen.
Mist, ich hätte ihm keine Zeit zum Nachdenken gegeben sollen, dachte Harry reuevoll. Gestern war Draco erschrocken gewesen, erschrocken weil er entdeckt worden war... von Potter... von einem hormongesteuerten, dominanten Potter. Heute wußte er womit er es zu tun hatte. Verdammt, verdammt, verdammt.
\"Ins Blaue geschossen, ins Schwarze getroffen\", freute sich der Blonde diebisch und als Harrys Grinsen verschwand wurde seines noch breiter.
\"Mal sehn...\" Er tat als überlege er angestrengt, während er weiter zurückwich, diesmal aus rein taktischen Gründen. \"Ist es Daddys Kutte?\"
Harry wußte seine Augen sprühten Funken, die jedem anderen eine Warnung gewesen wären, aber nein, nicht dem Slytherin. Der mußte immer alles bis zum Äußersten ausreizen, selbst wenn er riskierte dabei Schaden zu nehmen. Er hatte wohl tatsächlich nie gelernt Maß zu halten, sich zurückzunehmen, nachzugeben, oder einfach mal die Klappe zu halten...
\"Es ist Daddys Kutte.\" Seine Hände wanderten über den seltsamen, quecksilbrig schimmernden Stoff. Harry knurrte, was Dracos Amüsement noch zu steigern schien.
\"Oh, das ist so traurig\", seufzte er dramatisch. \"Alles was dir von deinen Eltern geblieben ist, ist ein alter Fetzen Stoff.\" Er kicherte vergnügt.
Erst als er die Tür hinter Draco bemerkte fiel Harry auf, das der Junge ihn einmal um den Pool gelotst hatte um einen freien Ausweg zu haben. Diese Slytherinschlangen tun eben nichts ohne einen konkreten Grund. Harry hätte sich für seine Unachtsamkeit ohrfeigen können. Aber Draco war sein Blick nicht entgangen, denn plötzlich:
\"Schau, Potter, ich hab meinen Vater jahrelang auf Knien angebettelt mir so ein Ding zu besorgen, aber er hat sich einfach geweigert. Ist das zu fassen?!\"
Harry wußte es steckt irgendeine Absicht hinter dieser Aussage, kein Malfoy gibt freiwillig zu zu betteln. Fakt ist: Kein Malfoy bettelt... auf Knien... Draco... bettelnd, auf Knien...
\"Dabei könnte mir doch so niemand wiederstehen.\"
Nur sehr langsam bahnten sich die Worte ihren Weg durch die Flut von Bilder und Geräuschen in seinen Gedanken - zumeist Bilder eines flehenden, sich windenden Draco und die Laute tiefen Stöhnens - und dann war Draco auch schon aus dem Raum geprescht. In nichts als diesen Shorts... mit Harrys Umhang.
Harry rannte hinterher, blieb aber nach ein paar Metern auf dem Gang stehen. Angestrengt sah er sich um, lauschte. Der Slytherin-Gemeinsaftsraum? Nein. Viel wahrscheinlicher war, das die blonde Schlange noch ganz in der Nähe war, unter dem Umhang, still in irgendeiner Ecke abwartend, und ganz in Ruhe seine Klamotten holen und schlafen gehen würde sobald Harry frustriert das Feld räumte. Bis es soweit war würde Draco sich beim Beobachten von Harrys erfolglosen Bemühungen ihn zu finden köstlich unterhalten können.
So nicht, Blondie.
\"Ich weiß, das du noch hier bist, Malfoy.\" Während er sprach ging er langsam den Gang hinunter. \"Gib mir den Umhang zurück und alles ist bestens. Keine Konsequenzen. Ich bin nicht nachtragend.\" Tatsächlich geschah, was Harry gehofft hatte. Ein leises, verächtliches Schnauben hallte durch den Gang. Natürlich konnte Malfoy es nicht auf sich sitzen lassen, wenn Harry ihm gegenüber so unverschämt gönnerhaft war. Das Echo verhinderte leider das Harry ihn genau lokalisieren konnte, aber er konnte heraushören, das er schon zu weit gegangen war und Malfoy nun im Rücken hatte. Er drehte sich um und blieb stehen.
Harry überlegte. Er hatte gesehen welche Richtung Draco eingeschlagen hatte, als er aus der Tür gestürmt war, und seitdem keine Schritte außer seiner eigenen gehört. Der Blonde konnte also nur in dem Stück Gang sein, das nun zwischen ihm und besagter Tür lag. Nicht in einer Nische, Draco war zu clever um sich freiwillig so in eine Falle zu manövrieren. Die gestrige Nacht dürfte ihn gelehrt haben das durchaus die Möglichkeit bestand das Harry rein zufällig über ihn stolperte. Er würde sich also den Rücken frei halten. Mitten auf dem Gang stehen zu bleiben wäre allerdings ebenfalls ziemlich dämlich. Harrys Augen scannten den Boden nahe der Fenster. Hier lag soviel Staub das jeder Luftzug graue Flocken herumwirbelte, aber alles lag still.
\"Wo warst du gestern Nacht, Draco?\" Harry begann zu reden weil er wollte das der Slytherin sich bewegte, denn im Moment hätte man meinen können er atme nicht einmal, so still war es. Vielleicht wurde Harry dieser Stille aber auch einfach überdrüssig. \"Weißt du, ich hab nachgedacht. Nicht mal du wärst so blöd von hier aus zu Daddy zu fliegen. Also, wo hast du dich rumgetrieben?\"
Nichts.
\"Oder stell ich die Frage falsch und es sollte eher heißen: Was hast du getrieben? Oder mit wem?\"
Wieder nichts und langsam aber sicher verlor Harry die Gedult. Eine Weile war dieses Spielchen ja ganz witzig, aber nun wurde er es leid.
\"Draco! Hier her! Sofort!\" bellte der Griffindor das jeder Marine-General blass geworden wäre.
Draco konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
\"Hättest du wohl die Güte aufzuhören wie mein Vater zu klingen, das ist äußerst irritierend\", kicherte es von irgendwo zu Harrys Rechter und unter einem der Fenster herhob sich ein kleiner Staubwirbel begleitet von hellem Rascheln.
Aus einem Grund den Harry selbst nich zu bestimmen vermochte stahl sich ein Grinsen auf seine Lippen. Sein Blick folgte den fliegenden Staubflocken zur Tür zurück.
\"Also\", hörte Harry Dracos Stimme nahe vor sich, nahe genug ihn greifen zu können, als er selbst über die Schwelle trat. Zu sehen war er allerdings immer noch nicht. \"Gab es nun einen konkreten Grund mich mitten in der Nacht herzubestellen, lag ich mit meiner ersten Vermutung richtig oder wolltest du mich nur in Shorts sehen?\"
\"Zuerstmal\", sagte Harry und bemühte sich diesmal bewußt seine Stimmlage so nah wie möglich an der von Malfoy Senior zu halten auch wenn er gerade keine Befehle zu brüllen hatte, \"würde ich dich generell gern wieder sehen, also gib mir mein Eigentum zurück.\"
Harry mußte Draco nicht sehen um zu wissen das er die Augen verdrehte. Es dauerte einige Sekunden bis der blonde Schopf nasser und hoffnungslos zerwühlter Haare aus dem Nichts auftauchte. Es war nicht schwer zu erkennen das sich alles in den Jungen dagegen sträubte seine Beute wieder rauszurücken.
\"Braver Junge.\" Harry konnte sich den Kommentar beim besten Willen nicht verkneifen als er seinen Umhang entgegen nahm. Draco drehte sich einfach um und sprang wieder ins Wasser ohne auf Harry zu reagieren.
\"Schieß los, Potter. Weshalb bin ich hier\", fragte er sobald er wieder auftauchte, was tatsächlich eine ganze Weile dauerte.
\"Ich wollte mit dir reden\" gab er wahrheitsgemäß an und schälte sich aus seinen Klamotten, warf sie auf dem Haufen den Dracos immernoch vor der Tür bildeten.
\"Erfahre ich noch bevor mir Kiemen wachsen worüber?\"
Ungeduldiges Balg. \"Bisher vermittelst du gut den Eindruck du hättest bereits welche.\"
Harry setzte sich an den Beckenrand ließ seine Beine das Wasser testen bevor er ganz hineinglitt.
\"Komm zur Sache.\"
Harry machte ein paar Schwimmzüge in angenehm kühlem Nass. Draco ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Der Griffindor schwamm gemächlich auf den Blonden zu und blieb eine Armlänge entfernt stehen.
\"Dir ist klar das es in unser beider Interesse ist das von gestern Nacht nichts bekannt wird\", sagte er und versuchte sich nun sogar an Malfoy-Senior-würdiger Wortwahl.
Draco grinste. \"Angst, Sankt Potter?\"
Scheinbar war Harry wesentlich weniger malfoyisch wenn er nicht brüllte, obwohl es ihm jetzt wo er darüber nachdachte schwer fiel sich Lucius brüllend vorzustellen... aber irgendwoher mußte Draco sein trotz all der mühsamen Kontrolle durchbrechendes Temperament schließlich haben.
\"Warum so ruhig, Draco. Was läßt dich denken ich könnte nicht da weiter machen wo ich gestern aufgehört hab?\"
\"Malfoy für dich, Potter\", er spuckte Harrys Namen aus wie schlechtes Sushi. \"Du kommst her um sicher zu stellen das ich die Klappe halte und versuchts dann mit mehr zu drohen? Oh my! Das ist wirklich ... Slytherin.\"
\"Aus deinem Munde muß das wohl ein Kompliment sein also: Danke.\" Harry dachte einen Moment über die letzten Minuten nach. \"Du spielst mit, oder?\"
\"Ist dir aufgefallen das keiner von uns die Fragen des anderen tatsächlich beantwortet?\"
\"Da der Klügere bekanntlich nachgibt werd ich damit anfangen. Ja, ist mir aufgefallen und wenn ich nicht irre ist das volle Absicht, auf beiden Seiten.\"
\"Sehr witzig. Wenn das Schlammblut nicht wüßte wie man das Gehirn benutzt, das ihr drei euch teilt, könntest du dir nicht mal die Schuhe zubinden.\"
\"Und das von jemandem der sich jedes selbstständige Denken verbieten läßt.\"
Stille. Minutenlang.
Ohne Vorwarnung tauchte Draco unter. Bevor Harry wußte was los war hatte Draco sich in die Waagerechte gerudert, stieß sich mit den Beinen an der Mauer ab, die etwas über einen Meter hinter ihm war, und katapultierte sich gegen den Griffindor. Harry wurde umgerissen und unter Wasser gedrückt. Er fühlte Dracos Hände auf seiner Brust, die ihn gnadenlos gegen den Grund drückten, so stark das die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde. Er strampelte panisch, riss die Augen auf und sah nur eine riesige weiße Wolke von Luftblasen die ihm aus Mund und Nase strömte und gen Oberfläche strebte. Als die Wolke sich lichtete schwebten Dracos Gesicht über ihm, lächelnd, unbeeindruckt von Harrys kläglichen und unkoordinierten Befreiungsversuchen.
Ich hab meine Brille noch auf, dachte der Griffindor sinnfrei.
Es war kein wirklicher Schmerz und doch tat es weh wie sein ganzes Sein anfing nach Luft zu schreien. Er mußte atmen, sein Verstand befahl es und es kostete ihn alle Kraft diese simple, so essentielle Muskelbewegung zu unterdrücken um seine Lungen nicht mit Wasser zu füllen. Seine Arme und Beine wurden schlaff, sanken zu Boden und über ihm schwebte immernoch Draco, die Hände fest gegen Harrys Brust gestämmt und sein Mund formten Worte. Harry konzentrierte sich, versuchte sich abzulenken um nur etwas länger durchzuhalten. Nur noch ein kleines Bißchen und Draco würde loslassen, ganz bestimmt ...
Harrys Blick fokusierte sich mühsam auf die blassen Lippen und er begann zu verstehen. \'Der Junge Der Lebt\' Draco grinste und schüttelte den Kopf \'oder auch nicht\'. Dann stieß er ein letztes Mal gegen Harrys Brustkorb, mit einer Wucht als versuche er sich an einer Herzmassage und Harry schrie auf, lautlos, keine Luftblasen entwichen mehr seinem Mund. Er hatte das Gefühl seine Rippen würden brechen und bevor er es verhindern konnte übernahm sein Instinkt die Kontrolle und tat genau das Falsche. In dem Moment in dem der erbärmliche Abklatsch eines Schmerzensschreis aussetzte, setzte seine Atmung ein. Es war als würden seine Lungen explodieren als das Wasser in jeden Winkel vordrang.

tbc

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