AFF Fiction Portal

Miscalculations - original

By: JanusEris
folder Harry Potter › Slash - Male/Male › Harry/Draco
Rating: Adult ++
Chapters: 8
Views: 3,436
Reviews: 14
Recommended: 0
Currently Reading: 0
Disclaimer: I do not own Harry Potter, nor any of the characters from the books or movies. I do not make any money from the writing of this story.
arrow_back Previous Next arrow_forward

Kapitel 5





DisclaimHer: Nicht meins.



Miscalculations





5. Sturz eines Wiesels




Draco POV




Draco erwachte in einem luxuriösen Bett inmitten von Seide, und
einen kostbaren Augenblick lang glaubte er, er wäre zuhause.
Dann öffnete er die Augen und die Erinnerungen kamen
zurück. Er rieb sich mit der Hand über die Brust, wo
sich das Potterwappen befand und zum ersten Mal seit seiner Versklavung
war er ungehemmt zornig. Inmitten dieses Bettes, während die
ersten Sonnenstrahlen durch das große Fenster an der Seite
des Raumes auf ihn fielen, vermochte er keine Furcht oder Hilflosigkeit
zu empfinden. Es war, als wäre er neu geboren. Als
würde dieser Raum und das Gefühl teurer Seide auf
seiner Haut ihn wieder zu dem Menschen machen, der er einmal war. Draco
war nicht mehr dieser Mensch, er war ein Sklave. Das Wappen auf seiner
Brust und die Narben, die seinen Körper verunstalteten
bewiesen das nur zu deutlich. Und dennoch… Er war auch ein
Malfoy. Der einzige Erbe einer langen, stolzen Linie
mächtiger, reinblütiger Zauberer. Dies…
Räume wie dieser… waren sein Geburtsrecht. Malfoys
wurden bedient… sie dienten nicht. Und dennoch…
sein Vater hatte es getan. Draco setzte sich mit verengten Augen auf. Das,
erkannte er, war der Fehler. Sein Vater hätte niemals diesem
Halbblut dienen dürfen, wie immer es sich auch nannte. Es war
sein Vater, der den Namen Malfoy in den Schmutz gezogen hatte. Sein
Vater trug die Schuld daran, dass er nun dieses Mal auf der Brust trug.




Er würde nicht den gleichen Fehler begehen. Sicher, Harry
hatte ihn gerettet. Aber er hatte ihn auch konditioniert, ihn zu seinem
willigen kleinen Sklaven gemacht. Und dann, als Draco all seinen Stolz und
seine Würde für ihn aufgegeben hatte, hatte Harry ihn
verstoßen. Wie konnte er es wagen, ihn zu
verstoßen? Draco hatte sogar geglaubt, ihn zu lieben. Er war
bereit gewesen, die widerlichsten, entwürdigendsten Dinge
für ihn zu tun. Hatte Harry es ihm gedankt? Nein. Er hatte ihn
zurückgewiesen. Als wäre er irgendein
gewöhnliches Spielzeug, das seinen Nutzen verloren hatte.




Draco ballte die Fäuste. „Ich hasse dich.“,
flüsterte er in die Stille des Morgens hinein. „Ich
hasse dich, Harry Potter. Ich hasse dich von ganzem Herzen.“




o




Als ein Klopfen an seiner Tür ertönte war er einen
Moment lang versucht wen immer es war wegzuschicken. Dann riss Draco sich
zusammen und richtete sich auf. „Ja?“




Die Tür öffnete sich und Severus sah herein. Er trug
eine schwarze, hochgeschlossene Robe wie sie Draco aus Hogwarts noch
vertraut war. Wenn Draco genau hinsah konnte er unter dem Kragen das
Platin von Severus Halsband glitzern sehen. Seine Haare hatte er zu einem
Zopf zurück gebunden. Für einen Augenblick starrte Draco
ihn nur an.




„Unser…“ Severus unterbrach sich.
Potter bittet uns zum
Frühstück zu kommen.“




„Tatsächlich.“, murmelte Draco. Er wusste
nicht, was ihn mehr ärgerte – Severus’
Versprecher, oder dass Potter sie noch immer herumkommandierte.
Andererseits, technisch gesehen waren sie noch
immer seine Sklaven. Dann war da diese seltsame Sache mit Severus, von
der er noch immer nicht wusste, was sie zu bedeuten hatte.
„Fein, ich komme.“, sagte er schließlich.
„Ich brauche nur einen Moment, um mich anzuziehen.“




Severus nickte. „Der Speisesaal ist auf der linken Seite der
Eingangshalle. Geh einfach den Gang entlang bis zum Ende.“




„In Ordnung, danke.“, erwiderte Draco.




Severus musterte ihn einen Moment mit einem undeutbaren
Gesichtsausdruck, dann ging er.




Draco stand seufzend auf und trottete zu, wie er annahm, dem Bad. Als er
in der Tür stand, verharrte er für einen Augenblick
und trank den Anblick in sich hinein. Es war ein verdammtes
römisches Bad, mit einem Pool, in den eine Treppe
hineinführte. In diesem Moment entschied Draco sich, dass ihm das
Frühstück egal war. Er würde sich in der
nächsten Stunde hemmungslos seinem Vergnügen
hingeben. Wenn sie auf ihn warteten – bitte. Es war ihre
Schuld. Er drehte die goldenen Hähne auf, aus denen
köstlich duftender Schaum in den Pool floss und lehnte sich
genüsslich in das warme Wasser zurück. Es war
paradiesisch. Er konnte nicht begreifen, dass Har… Potter
dies die ganze Zeit zur Verfügung gehabt hatte und sich mit
seinem Muggelhaus begnügt hatte. Draco schlief beinahe wieder
ein, so entspannt war er, aber schließlich begann seine Haut
aufzuweichen und schrumpelig zu werden, etwas das er hasste. Also
entschied er sich, in den sauren Apfel zu beißen und
verließ sein Elysium.




Er trocknete sich ab und ließ sich Zeit damit, sich zu
rasieren und seine Haare zu kämmen. Sie waren nun mehr als
schulterlang. Einen Moment überlegte er, sie wie Severus
zusammen zu binden, aber dann entschied er sich, sie offen zu lassen.
Draco mochte die Art, wie sie ihm auf die Schultern fielen. Er hatte
das
gerade, niemals falsch liegende Haar seines Vaters geerbt. Wenn Draco
seinen Vater für etwas wirklich bewunderte, dann war es sein
Erscheinungsbild. Sein Vater hatte einen ganzen Raum mit seinem
Auftritt zum
Schweigen bringen können.




Draco lachte leise über seine Gedanken und ging dann zum Schrank
hinüber, um sich etwas zum Anziehen auszusuchen. Vor ihm waren
Roben. Er schloss für einen Moment genüsslich die
Augen und ließ seine Finger über den schweren,
seidigen Stoff gleiten. Dann ging er den gesamten Schrank durch, bis er
sein optimales Outfit gefunden hatte. Er entschied sich für
ein Paar kniehoher Stiefel und eine hellblaue Robe, die ihm bis kurz
über die Knöchel ging. Sie war hochgeschlossen, aus
mehreren dicken Lagen Seide, und auch wenn sie seine Statur betonte
enthüllte sie nichts. Er hatte gedacht, er hätte sich
an seine Sklavenkleidung gewöhnt, aber nun wusste er, dass er
nur vergessen hatte, wie es war, sich in seiner Kleidung wirklich wohl
zu fühlen. Er lächelte seinem Spiegelbild zu.




Er fühlte sich… kraftvoll, und menschlich. Es kam
ihm vor wie Ewigkeiten, seit er sich zuletzt wie ein richtiger Mensch
gefühlt hatte und nicht wie ein Ding.




Draco atmete tief durch. „Ich vermute, ich bin bereit
dafür, zum Frühstück zu kommen.“,
sagte er zu sich selbst. Dann lachte er. Es war nicht
würdevoll, aber er konnte nicht anders als
auszudrücken, was er fühlte.




o




Als Draco den Speiseraum betrat sah er Potter und Severus am Ende eines
langen Tisches. Potter hatte den Tagesprophet vor sich liegen und sie
waren in eine Unterhaltung vertieft. Als er eintrat sahen sie auf.




Draco fühlte beinahe Potters Blick auf sich. Er starrte ihn an.
Plötzlich hasste er diesen Blick.




„Gefällt dir, was du siehst?“, fragte er
gedehnt, fast anzüglich. Er schaffte es jedoch nicht, den Zorn
aus seiner Stimme fernzuhalten.




Potter grinste schief. „Du weißt doch, wie sehr es
mir gefällt.“




„Fein, dann starr weiter.“, spie Draco
bösartig. „Denn näher wirst du nicht an
mich herankommen.“




„Sieh an.“, spottete Potter. „Ein paar
wenige Stunden Freiheit und mein Kleiner ist schon wieder frech
geworden.“




„Potter!“, zischte Severus.




Draco ballte die Fäuste, aber konnte nicht verhindern, dass sein
Inneres sich zusammenkrampfte. „Ah ja, ich erinnere mich, wie
gut du darin bist, Versprechungen einzuhalten.“




Potters Blick verdüsterte sich ein wenig und er sah zur Seite.
„Setz dich. Du musst hungrig sein.“




„Tatsächlich fühle ich mich, als
könnte ich mich übergeben.“, zischte Draco.
Sein Magen erklärte ihn allerdings einen Lügner, da
er protestierend knurrte, sobald ihm der Duft des
Frühstücks in die Nase stieg.




Potter sah ihn nur an und sagte nichts, also setzte Draco sich
widerstrebend und begann zu essen. Es war sein erstes richtiges Essen
seit seiner Verhaftung, und er hätte es genossen, wenn Potter
nicht gewesen wäre. Als er geendet hatte, lehnte Potter sich
zurück.




„Wir haben viel zu besprechen.“, sagte er.
„Womit sollten wir beginnen, Severus?“




„Warum beginnen wir nicht mit mir?“, sagte sein
Pate sanft.




Potter seufzte und stützte den Kopf in die Hände.
„Also gut. Du hast dich wahrscheinlich gefragt, was mit ihm
passiert ist.“




„Ja.“, gab Draco zu.




Potter sah ins Leere. „Als das Haus erwachte, erkannte es
euch als Fremde. Ich brauchte einige Zeit, um mit den Schutzzaubern in
Rapport zu treten, so dass ich euch einbinden konnte. Ich habe nicht
damit gerechnet, dass es so lange dauert. Ich wollte nie, dass ihr
Schmerzen empfindet. Als ich noch dabei war, die Schutzzauber zu
bearbeiten, rief Severus ein altes Ritual herauf. Als ich fertig war,
war es bereits zu spät.“




„Was heißt das?“, fragte Draco. Er erinnerte
sich vage daran, wie Severus neben ihm kniete und etwas vor sich hin
sagte, aber die Erinnerung war durch seinen eigenen Schmerz verzerrt.




„Dieses Haus ist alt, und es gibt alte magische Bindungen,
die unumkehrbar sind. Severus ist nun mein Sklave, in einem viel
endgültigeren Sinn als zuvor. Er ist im Sinne jedes Gesetzes
mein Eigentum, wie dieser Tisch, oder der Inhalt meines
Gringotts-Verlieses… oder wie es vielleicht ein Aethonan
wäre. Das Ministerium kann das nicht ändern, selbst
wenn es will.“




„Heißt das, er ist für immer
versklavt?“, fragte Draco entsetzt.




„Ja.“, antwortete Potter. „Nicht nur er,
sondern auch seine Kinder, sollte er jemals welche haben. Wenn er
bereits einen Erben hätte, wäre es anders, aber da er
der einzige Erbe seiner Familie ist, hat er seine gesamte Linie an mich
gebunden. Alle Besitztümer der Snape, welche magisch
versiegelt waren… Verliese, Gebäude,
Ländereien… sind an mich gefallen. In den magischen
Urkunden hat die Snape – Familie aufgehört zu
existieren.“




„Und das hast du akzeptiert?“, rief Draco
außer sich. Er konnte nicht glauben, was er hörte.
„Wie konntest du?“




„Wenn ich es nicht getan hätte, wäre er
gestorben.“, erwiderte Potter ruhig. „Dieses Ritual
ist alt, es wurde früher von Kriegsgegnern als Zeichen der
Kapitulation verwendet. Einmal begonnen, gibt es nur zwei
Möglichkeiten… der Beschworene akzeptiert, oder
der, der geschworen hat stirbt.“




Draco richtete seinen Blick auf Severus, der dem Ganzen unbewegt
zugehört hatte. „Ich verstehe nicht…
warum?“




„Es hat auch seine gute Seite.“, antwortete Potter
für ihn. „Das Ministerium hat nun keinen Einfluss
mehr über ihn, da er buchstäblich mir
gehört. Außerdem hat die Bundmagie ihn von allen
magischen Siegeln, die auf ihm lagen befreit. Der Bund verlangt von
ihm, mir zu dienen… aber er hat wieder seine volle
Fähigkeit, zu zaubern. Ich bin sicher, das Brandmal auf seiner
Brust ist ebenfalls verschwunden.“




Severus nickte nur.




„Trotzdem.“, beharrte Draco. „Er
hätte eines Tages Amnestie erlangen können. Nun ist
er zu dieser… Halbexistenz verdammt.“




„Ich hätte niemals Amnestie erhalten.“,
sagte Severus ruhig. „Nicht nach dem, was ich gestern getan
habe.“




„Aber das war ein Trick!“, widersprach Draco.
„Das war es doch, oder?“ Es wäre
vollkommener Irrsinn, wenn es anders wäre.




„Es war geplant.“, stimmte Severus zu.
„Aber das Gift war echt. Ich wusste natürlich von
Potters Ring, aber wer würde das glauben? Alle Beweise
sprechen gegen mich. Wenn wir dem Gericht die Wahrheit
erzählen, werden sie es für gut durchdachte Ausreden
halten.“




„Nicht, wenn die richtigen Leute im Zauberergamot
sitzen.“, wandte Draco ein. „Nicht, wenn sie wirklich
an der Wahrheit interessiert sind.“




Severus schüttelte den Kopf. „In deinem ganzen
Leben, Draco, wann waren da jemals die richtigen Leute im
Zauberergamot? Wir mögen in der Lage sein, Weasley zu
ersetzen, aber wir können nicht die ganze Zaubererwelt
verändern.“




Draco hieb frustriert auf den Tisch. „Ich kann nicht glauben,
dass du dich damit abgefunden hast. Was ist mit deinen
Kindern?“




„Ich hatte nie vor, Kinder zu bekommen. Ich habe die Blagen
immer verabscheut, und meine letzten Erfahrungen haben sicher nichts
daran geändert.“




„Es ist Severus’ Entscheidung.“, sagte
Potter. „Du solltest versuchen, sie zu
akzeptieren.“




„Das du dafür bist, ist ja klar.“, zischte Draco wütend. „Du hast ja schließlich den
Profit davon.“




Potter ballte ärgerlich die Faust, sagte jedoch nichts.



„Das reicht jetzt, Draco.“, sagte Severus
stattdessen. „Wir haben weit wichtigere Dinge zu besprechen.
Wenn wir Weasley absetzen wollen, sollten wir besser mit einem Plan
beginnen.“




Draco kicherte unwillkürlich. Er war plötzlich
ärgerlich auf alles und jeden. Er hätte jemanden
geschlagen, vorzugsweise Potter, wäre da nicht noch immer die
kleine Stimme in seinem Hinterkopf die ihm sagte, dass das
böse Folgen haben würde. „Ihr beiden wollt
den verrückten Minister stürzen?“, fragte
er sarkastisch. „Oh ja, ich kann es schon bildlich vor mir
sehen. Warst du es nicht, Potter, der mir gesagt hat, dass du nichts
unternehmen kannst?“




„Ich habe meine Meinung geändert.“,
erwiderte Potter mit sichtlich gezwungener Ruhe. „Severus hat
einige Dinge gesagt, die mich überzeugt
haben…“




Draco lachte, unbekümmert darüber, dass es hysterisch
klang. „Du hast deine Meinung geändert? Wirklich?
Lustig, das ist wirklich lustig.“ Die ganze Situation
erschien ihm plötzlich absurd und surreal. Er hatte seine
Meinung geändert. Natürlich, warum auch nicht?
Beinahe ein ganzes Jahr war er sein Spielzeug gewesen, zur Belustigung
der Überwachungsbeamten, weil das allmächtige
Ministerium sie beobachtete und sie nichts dagegen tun konnten, aber
nun hatte er seine Meinung geändert, also war das alles nicht
mehr wichtig.




„Beruhige dich Draco!“, sagte Severus, aufstehend.




Draco hatte plötzlich das Gefühl, er bekäme
keine Luft mehr. Er rang nach Atem, aber seine Lungen wollten ihm nicht
gehorchen.




„Beruhige dich!“, wiederholte Severus. Er fuhr ihm
mit der Hand über den Rücken und murmelte einen
Zauber – wo hatte er einen Zauberstab herbekommen?
– und plötzlich konnte er wieder atmen.




Draco atmete ein paar Mal tief durch, während Severus ihm
über den Rücken strich. Er hasste ihn. Er hasste ihn
dafür, dass er ihn wie ein Kind behandelte und ihm sagte, er
sollte sich beruhigen, wenn er nichts mehr wollte als schreien.




„Das musste früher oder später
geschehen.“, sagte Severus, zu Potter gewandt.




Draco hasste ihn nur noch mehr, dafür dass er über ihn
redete, als wäre er nicht anwesend, als wäre er
unwichtig.




Potter nickte nur und reichte Severus eine Phiole. Draco wollte sie nicht
austrinken, aber Severus zog seinen Kopf nach hinten und brachte ihn
dazu, den Inhalt zu schlucken. Es schmeckte widerlich. Draco erkannte
unmissverständlich einen Beruhigungstrank. Er wollte sich
nicht beruhigen, er wollte sie anschreien. Sie verdienten es zu wissen,
wie sehr er sie hasste, wie sehr er Potter hasste… Das war
das letzte, was er dachte, bevor alles dunkel wurde.




o




Draco erwachte in seinem Bett. Nach einem Moment öffnete er die
Augen und sah Severus neben seinem Bett sitzen.




„Geht es dir besser?“, fragte er, als Draco ihn ansah.




„Du hast mir einen verdammten Beruhigungstrank
eingeflösst.“, sagte Draco ärgerlich.




„Du warst hysterisch.“, erwiderte sein Pate ruhig.




„Und?“, schnappte er. „Habe ich nicht das
verdammte Recht, hysterisch zu sein? Monatelang hat er mir
erzählt, wie LEID es ihm tut, aber dass er keine WAHL hat,
weil er nichts gegen das Ministerium tun kann. Jetzt auf einmal hat
sich das alles geändert? Sehr eigenartig.“




Severus seufzte. „Ich verstehe, warum du ärgerlich
bist. Es ist jedoch ein wenig komplizierter, als du es
darstellst.“




„Ach?“




„Es haben sich einige Dinge ergeben, die Potter sich vorher
nicht bewusst gemacht hat. Wie ich es verstanden habe, hat er einen Weg
gefunden, den Minister unter Druck zu setzen.“




„Ich verstehe.“, entgegnete Draco. Ihm war
übel.




„Du weißt, dass du ihm nicht egal bist, nicht
wahr?“, fragte Severus ziemlich abrupt.




Er lachte bitter. „Bin ich das nicht? Ich bin nur ein
Spielzeug, das seinen Nutzen verloren hat.“




„Draco…“




„Ich hasse ihn.“, sagte Draco heftig. „Ich
hätte alles für ihn getan. Alles was er von mir
verlangt hätte. Aber ich bin nicht gut genug für den
großen Harry Potter, ist es nicht so?“




Severus betrachtete ihn nachdenklich. „Vielleicht ist es dann
besser für dich, ihn zu hassen.“, sagte er
schließlich.




Draco lachte schrill auf und stoppte dann abrupt, schockiert davon, wie
verzerrt sich seine eigene Stimme anhörte. „War das
nicht schon immer so?“, entgegnete er dann sarkastisch.




o




Die Peitsche traf seinen Rücken und sandte einen schmerzhaften
Stich durch seinen Körper. Draco kniete, die Hände
hinter dem Kopf gefaltet. Seine Position rief eine Reihe seltsamer
Gefühle in ihm wach, von denen die meisten ihm Angst
einjagten. Er wollte aufspringen und flüchten, aber aus
irgendeinem Grund konnte er es nicht. Er war wie auf der Stelle
gebannt. Er schloss die Augen und fühlte, wie die Peitsche
fast sanft über seine Haut strich – von seinem
Rücken über seine Schulter über seine Brust.
Fast wie eine Schlange. Schließlich fühlte er sie
auf seinen Oberschenkeln, erst eine Schlaufe, dann die
nächste, bis der Griff in seinen Schoss fiel. Er holte tief
Luft, als seine Erregung, die er zuvor ignoriert hatte, unbestreitbar
wurde. Hände strichen über seine Arme und jagten
einen Schauer über seine Haut. Jemand beugte sich von hinten
über ihn, bis er seinen heißen Atem im Nacken
spüren konnte.




„Mein Drachen…“, flüsterte eine
heisere Stimme in sein Ohr.




Draco atmete tief ein. Sein Herz raste. Sein Bedürfnis, den
Eigentümer dieser Stimme zufrieden zu stellen war so stark,
dass es beinahe schmerzhaft war. Eine sehr kleine Stimme in ihm
behauptete, dass etwas an diesem Geschehen vollkommen falsch war, aber
sie wurde von der seltsamen Mischung aus Lust und Begehren die in ihm
kurvte erstickt.




„Bitte, Herr…“, brachte er hervor.




Zwei Finger hoben Dracos Kinn. Er sah auf und blickte in Harrys
smaragdfarbene Augen.




„Bitte was, mein Drachen?“




„Bitte, Herr…“, stammelte er. Er
zitterte vor Anspannung. „Lasst mich…“




Als Harry sein Kinn losließ, beugte er sich vor und
küsste Harrys nackte Füße. Es war jedoch
nicht genug, um sein Bedürfnis zu befriedigen, also leckte er
sie und genoss den leicht salzigen, einzigartigen Geschmack von Harrys
Haut. Er fuhr fort, Harrys Füße zu küssen
und zu lecken. Er umkreiste seinen Knöchel mit seiner Zunge
und lutschte daran, vollkommen erfüllt von dem
Gefühl, welches dies in ihm wach rief. Eine unvergleichbare
Mischung aus Aufregung und Lust, wie er sie noch nie zuvor empfunden
hatte. Schließlich hob Harry einen Fuß und strich
mit den Zehen über seinen Kopf. Draco lehnte sich ihm
unwillkürlich entgegen und genoss es, als er seinen Kopf nach
unten drückte, bis dass Draco mit der Stirn den Boden
berührte. Harrys Fuß bewegte sich über
seinen Hinterkopf, bis er zwischen seinen Schulterblättern zu
liegen kam und Draco seine Ferse im Nacken spürte. In diesem
Moment erreichte seine Anspannung ihren Höhepunkt und er kam
mit einem Schauer.




Draco erwachte ruckartig. Ihm war heiß und seine Decke war
stickig von Schweiß und Samenflüssigkeit. Angewidert
stieß er sie von sich und würgte. Er hatte noch nie
zuvor einen so lebendigen Traum gehabt. Er erinnerte sich an jedes
Detail, mit einer Klarheit, als wäre es wirklich geschehen.
Jedes Gefühl, der Geschmack, der Geruch… Er sagte
sich, dass es ein Albtraum gewesen war, aber war es das wirklich? Man
bekam keinen Orgasmus von einem Albtraum, oder? Was ihn am meisten
beunruhigte, war, dass es nie so zwischen ihnen gewesen war. Es hatte
Situationen gegeben, in denen Harry ihn beherrschte, zum Beispiel das
eine Mal vor seinen Kollegen, oder als der Minister da gewesen war,
aber es war immer harsch und kalt gewesen. Normalerweise, wenn sie mit
einander schliefen, hatte er ihn wie einen Liebhaber behandelt und ihm
mehr als einmal die Kontrolle überlassen.
Tatsächlich, wenn er darüber nachdachte, hatte er
Harry öfter gehabt als umgekehrt. Also warum vermischte sein
Gehirn seine Existenz als Harrys Sklave und ihren Sex auf diese Weise?
Aber wichtiger noch, wie konnte es ihn erregen? Denn es war
unbestreitbar, dass es das tat. Selbst jetzt, wo er wach war, sandte
die Vorstellung von Harrys Ferse in seinem Nacken ein Gefühl
der Hitze in seine Leistengegend. Draco würgte erneut und rollte
sich zusammen, angewidert von sich selbst.




„Ich hasse dich.“, flüsterte er, als
könne es das Gefühl auslöschen.
„Ich hasse dich, ich hasse dich, ich hasse
dich…“




o




„Was, wenn sie mich wieder untersuchen wollen?“,
fragte Draco bissig. „Was hast du vor, dann zu
unternehmen?“




„Ich werde es nicht zulassen.“, antwortete Potter.




Er lachte zynisch. „Und wenn sie mich dir entziehen? Was
dann? Denkst du, ich will zurück nach Askaban?“




„Sie können uns hier nicht erreichen. Das Haus ist
geschützt.“




Draco schnaubte verächtlich. „Sicher, und du
würdest das Gesetz um meinetwillen brechen und dich selbst zu
einem Ausgestoßenen machen. Riskieren, dass deine
Schlammblutfreundin ihren Job im Ministerium verliert und vielleicht
der Werwolf ebenso. Erwartest du wirklich, dass ich das glaube, Potter?
Nachdem du erst vor kurzem klar gemacht hast, wie wertlos ich in deinen
Augen bin?“




Potter war bleich geworden, aber verlor nicht die Beherrschung.
Stattdessen presste er nur die Lippen zusammen. „Was
schlägst du also vor?“, fragte er
schließlich in einem angestrengten Tonfall.




„Was wohl? Hast du irgendeine glorreiche
Alternative?“




Potter verschränkte ärgerlich die Arme.
„Ich dachte, ich dürfte dich in Zukunft nicht mehr
anfassen.“




„Ich habe meine Meinung geändert.“,
entgegnete er in einem sarkastischen Tonfall.
„Allerdings…“ Draco atmete tief durch. Er
hatte eine Weile mit sich selbst darum gekämpft, aber er sah
wirklich keine Alternative. Selbst wenn sie den Minister
stürzen wollten, so etwas passierte nicht von einem Tag auf
den anderen. Er hatte keine Ahnung, was in Potters Kopf vorgegangen
war. Andererseits, wann ging da schon jemals viel vor? Er verzog
abfällig das Gesicht. „Dieses Mal spiele ich nicht
deine Spielchen mit dir. Kein Gefühlsgetue. Ich weiß
was du von mir denkst, und ich habe keine Lust mir für dein
Wohlergehen etwas vor zu machen. Du willst meinen Körper, also
kannst du ihn auch haben. Aber nichts anderes.“




Potters Gesicht war steinern, Draco konnte nicht erraten, was er dachte.
Er antwortete jedoch nicht sofort, was Draco bewies, dass er doch unter
seine Haut gekommen war. Es erweckte Zufriedenheit in ihm.




„Also gut.“, sagte Potter schließlich
kühl. „Mein Schlafzimmer ist im Ostflügel,
der dritte Raum auf der linken Seite. Sei um neun heute Abend
da.“




Draco verbeugte sich spöttisch und setzte sich.




„Es gibt noch einen anderen Punkt.“, sagte Severus,
der ihnen bisher still zugehört hatte. „Was, wenn
Sie jemand besuchen kommt? Um Mister Lupin oder Miss Granger mache ich
mir keine großen Sorgen, aber was ist mit anderen?“




„Ich lade sie einfach nicht ein.“




„Wie charmant Ihre Ignoranz auch ist, Potter, es kann sein,
dass Sie diese Möglichkeit nicht haben.“ Es war ein
Funken Ärger in Severus’ Augen.

Draco grinste. Es
geschah Potter Recht.




Potter stand ärgerlich auf. „Was habe ich euch
beiden getan? Könnt ihr nichts anderes tun als auf mir herum
zu hacken?“




Severus stand auf und stützte seine Hände auf dem
Tisch ab. „Was Sie Draco angetan haben, wissen Sie selbst gut
genug, Potter. Ich für meinen Teil versuche nur, hilfreich zu
sein.“




„Tatsächlich?“, entgegnete Potter.
„Nun, du bist es nicht.“




„Sie haben nicht ein bisschen der fehlgeleiteten Arroganz
verloren, die Sie schon in Ihrer Schulzeit ins Unglück
geführt hat! Würde es Ihnen so schwer fallen, einmal
in Ihrem Leben auf die Stimme der Vernunft zu hören? Oder ist
es Ihnen unmöglich zu begreifen, dass es Menschen auf diesem
Planeten gibt, die etwas besser wissen als Sie?“




„Sei still!“, schrie Potter, die Beherrschung
verlierend. „Du hast doch keine Ahnung! Wie kannst du es
wagen, mich der Arroganz zu beschuldigen!“




Severus öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, und
erbleichte. Seine Hand fuhr zu seinem Hals und er holte ein paar Mal
hektisch Luft. Dann brach er in die Knie und senkte den Kopf.




Potters Zorn erlosch auf der Stelle. „Severus?“,
fragte er besorgt. „Severus, steh auf.“




Severus gehorchte, aber hielt seinen Kopf gesenkt.




„Sag etwas, bitte.“




Severus holte zitternd Luft. „Ich habe Euch beleidigt, Herr.
Bitte vergebt mir.“




Potter starrte ihn verblüfft an, dann huschte Erkenntnis
über sein Gesicht. „Ich vergebe dir,
Severus.“




Als Severus aufsah, war sein Blick kalt. „Sie haben mich
recht effektiv zum Schweigen gebracht.“, sagte er eisig.




Potter wich seinem Blick aus. „Es tut mir Leid,
Severus.“




„Das ist nicht genug!“, zischte Severus. Er hatte
die Faust geballt. „Ich bin nun Ihr Sklave. Sie haben mir
gesagt, dass ich mich nicht so verhalten muss, aber wenn Sie das
wirklich meinen, dann müssen Sie auch darauf achten, was Sie
tun. Ihr Wort zählt nicht das Geringste, wenn Sie weiterhin
fortfahren, mir Befehle zu geben!“




„Ich habe es nicht als einen Befehl gemeint!“,
entgegnete Potter ärgerlich.




„Oh doch, das haben Sie, sonst hätte es die Magie
nicht so interpretiert!“, gab Severus zurück.




Die beiden starrten sich einen Moment lang zornig an, dann seufzte
Potter und wandte sich ab. „Du hast Recht, Severus. Ich habe
überreagiert, und das tut mir Leid. Ich kann nicht
versprechen, dass es nicht wieder geschieht, aber ich werde es
versuchen.“




Severus starrte ihn an, aber nickte schließlich.
„Das ist das Beste, was ich erwarten kann, nehme ich
an.“




Potter atmete tief durch. „Selbst wenn ich unvorhergesehene
Besucher habe, wird das kein Problem sein. Das Haus in dem wir uns
befinden existiert… parallel… zu dem anderen,
wenn man so will. Für jemanden, der in die Schutzschirme
eingebunden ist, ist es kein Problem, von dem einen in das andere zu
wechseln. Alle anderen sehen nur das Muggelhaus, das ihr
kennt.“




„Was, wenn sie mich oder Severus sehen wollen?“,
fragte Draco.




„Sie haben keinen Grund, das zu verlangen. Severus ist nie
anwesend gewesen, wenn Gäste da waren, und ich kann immer
sagen, dass du anderweitig zu tun hast.“




„Bei deinen Freunden und Kollegen mag das funktionieren, aber
was ist mit Mitarbeitern des Ministeriums?“




„Sie können nicht an Severus heran. Was dich
angeht…“ Potter biss sich auf die Lippen.
„Diese Diskussion sollte nicht notwendig sein.“




„Aber das ist sie.“, sagte Severus kühl.
„Das Haus mag sicher sein, aber Sie können sich doch
kaum vorgemacht haben, dass das alles ist, was eine Rolle spielt. Die
Mechanismen der Außenwelt haben nicht aufgehört zu
existieren, nur weil wir von ihr abgeschottet sind.“




„Ich weiß das!“, schnappte Potter. Er
klang wie ein trotziges Kind.




„Du bist ein Narr, Potter.“, sagte Draco.
„Ich wusste schon immer, dass du nicht der Hellste bist, aber
dass du Tatsachen ignorierst, mit denen wir das ganze letzte Jahr
gelebt haben…“




Potter zischte ärgerlich. „Ich habe nicht
nachgedacht, in Ordnung? Ihr habt beide Recht, ich habe einem
Wunschdenken angehangen und nicht nachgedacht. Seid ihr endlich
fertig?“




Severus und Draco schnaubten fast gleichzeitig abfällig. Sie
sahen sich an und grinsten.




„Gryffindor.“, sagte Severus. Es klang beinahe
freundlich.




Draco nickte zustimmend, dann sah er auf den Tisch. „Du solltest
ein paar Sets meiner Sklavenkleidung in mein Zimmer bringen lassen,
Potter. Wenn du Besuch hast, kannst du mich durch Dobby rufen lassen
und ich werde mich entsprechend verhalten.“




„Das ist natürlich die einfachste
Lösung.“, sagte Potter gepresst.




„Ich verstehe dich nicht.“, sagte Draco
ärgerlich. „Auf der einen Seite ist es
offensichtlich, dass ich dir völlig egal bin, auf der anderen
Seite regst du dich darüber auf, wenn du mich wie einen
Sklaven behandeln musst. Du musst ein paar Flüche zuviel
abbekommen haben, oder vielleicht liegt es an den ganzen Klatschern,
die dich am Kopf getroffen haben.“ Er stand auf.
„Wenn ihr den Untergang des rothaarigen Irren planen wollt,
tut es ohne mich. Sicher gibt es eine Bibliothek in diesem Haus, oder
einen anderen Weg, seine Zeit sinnvoller zu vergeuden.“




„Wie du willst.“, erwiderte Potter mit
nervtötendem Gleichmut.




Draco wandte sich ohne ein weiteres Wort ab und ging.




o




Das Haus war groß, in jeder Hinsicht vergleichbar mit dem
Malfoy Herrenhaus. Es gab eine große, ausladende Bibliothek,
und Draco verbrachte den Großteil des Nachmittags in ihr. Den
Rest seiner Zeit wanderte er durch das Haus und sah sich um.
Severus’ und Dracos Zimmer befanden sich im
Westflügel. Es waren die Gästezimmer. Im
Ostflügel waren die Herrschaftszimmer und ein weiterer Salon
– zusätzlich zu dem Parterre, in dem sie
aßen und sich getroffen hatten. Vor dem Haus war ein
großer, verwilderter Garten, in dem es wahrscheinlich vor
Gnomen und Jarveys wimmelte. Draco fragte sich, warum die Hauselfen ihn
nicht instand gehalten hatten. Aber vielleicht hatten die Potters ja
keine Hauselfen. Oder Potter hatte sie frei gelassen,
schließlich war seine beste Freundin Vorsitzende von BELFER.
Er lachte abfällig. Auf eine solche Idee konnte auch nur eine
Muggelgeborene kommen. Dabei war es doch offensichtlich, dass Hauselfen
alles andere wollten, als frei zu sein. Freiheit war ein Horror
für sie. Sie waren dafür geboren, um zu dienen.
Zauberer, auf der anderen Seite, sollten keine Sklaven sein. Warum
lenkte sie ihre Energien nicht darauf? Draco verfolgte diesen Gedankengang
ein wenig weiter, aber am Ende verwirrte er ihn. Es gab offensichtlich
uralte Zauber, die ganze Generationen einer Zaubererfamilie zu Sklaven
machen konnten. Sie waren nicht einmal verboten, wie sonst konnte
Severus’ Status rechtmäßig sein?
Wahrscheinlich war das nur einer dieser Fälle, in denen das
Gesetz eine Ausnahme machte, weil niemand wusste, wie man die alte
Magie aufheben konnte. Dennoch… zu irgendeiner Zeit war es
völlig natürlich gewesen, Zauberer als Sklaven zu
halten, wie es nun mit den Hauselfen war. Es beunruhigte ihn. Seine
Eltern hatten ihm beigebracht, die alten Traditionen mehr als alles
andere zu respektieren. Er war in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre
Vorfahren weise und unfehlbar gewesen waren. Die alten Zeiten, in denen
die Zauberer mächtig gewesen waren, waren das goldene
Zeitalter gewesen, in der Recht und Gesetz geherrscht hatten und alle
Dinge so waren, wie sie sein sollten. Die Muggelgeborenen hatten das
verdorben, indem sie die Vorstellungen der Muggel in die Zaubererwelt
gebracht hatten. Sobald das reine Blut wieder herrschte,
würden jene Zeiten zurückkehren und alles
würde sich zum Besseren verändern. Was hieß
das dann? Sollte er sein Schicksal akzeptieren, da es offensichtlich
einmal völlig rechtmäßig gewesen war, die
Verlierer eines Krieges zu versklaven? Sollte er Severus anders
behandeln, da sein Pate – war er das noch? - nun ein
richtiger Sklave war, während er noch immer eine Art Halbding
war? Oder sollte er das was seine Eltern ihm beigebracht hatten einfach
vergessen und nach dem handeln, was sein Gefühl für
richtig hielt? Sie hatten in so vielen anderen Dingen Unrecht
gehabt…




Der Abend kam schneller, als Draco lieb war und er bereitete sich vor. Draco
hatte einen Plan, um zu verhindern, dass Potter ihn wieder mit seinen
süßen Lügen einspann. Es würde ihn
kosten, aber er hatte nicht vor, sich wieder auf diese Weise benutzen
zu lassen. Man konnte sagen, dass Potter ihn auf jeden Fall benutzen
würde, aber in Dracos Gedanken war es ein Unterschied. Er
hatte zuvor gleichgültige, lieblose Beziehungen gehabt und
machte sich nicht vor, dass sie unmöglich waren. Es war
vollkommen möglich, Sex zu haben, ohne dass Gefühle
mitspielten. Es erforderte natürlich einige Planung.




Draco duschte und zog eine lose Robe und Sandalen an. Potter war noch
nicht da, als er das Schlafzimmer betrat, was Draco nur Recht war. Er war
bewusst früh gekommen. Er zog sich aus und kniete auf dem
Teppich vor dem Bett. Für einige wenige Stunden würde
er Potters bereitwilliger Sklave sein und seine Bedürfnisse
erfüllen. Es war eine Pflicht, nichts anderes, und er
würde Potter nicht erlauben, ihn von etwas anderem zu
überzeugen. Es war die einzige Weise, auf die er dies
durchstehen konnte.




Als Potter den Raum betrat, verharrte er einen Moment, bevor er die
Tür schloss. „Was tust du da, Draco?“,
fragte er heiser.




„Ich bin hier um Euch zu Diensten zu sein, wie ihr
gewünscht habt, Herr.“, antwortete Draco einfach.




„Ich will es nicht auf diese Weise!“, sagte Potter
ärgerlich.




Draco sah ruhig auf. „Es geht nicht darum, was du
willst.“




Potter starrte ihn an. Er zitterte leicht. „Also
gut.“, sagte er schließlich tonlos. Er begann,
seine Robe aufzuknöpfen.




Draco erhob sich. „Lasst mich das für Euch tun,
Herr.“




Potter wirkte ein wenig verblüfft, aber tat nicht das
Geringste, als Draco begann, ihn auszuziehen. Draco legte Potters Kleidung zu
einem ordentlichen Stapel zusammen und kniete dann erneut vor ihm.
Potter war halb hart, offensichtlich hatte was Draco tat ihn erregt.




Potter zögerte einen Moment, offensichtlich unsicher was er
tun sollte. „Komm auf das Bett.“, sagte er dann.




Draco gehorchte ohne zu zögern. Als sie nebeneinander lagen sah
Potter ihn erneut ratlos an. Draco hatte nicht vor, sich mit Potters
Dummheit abzugeben.




„Ihr seid verspannt, Herr.“, sagte er.
„Lasst mich euch helfen.“




Er suchte im Nachtschränkchen nach einem Massageöl
und fand es. Potter rollte sich widerspruchslos auf den Bauch, offenbar
froh, dass Draco die Initiative ergriff. Potter war in der Tat
verspannt und
steif, aber Draco kannte Potters Körper inzwischen gut genug, um
ihn dazu zu bringen, sich zu entspannen und es zu genießen.
Als Potter sich auf den Rücken gedreht hatte, so dass Draco seine
Vorderseite massieren konnte war der grünäugige Mann
unbestreitbar erregt. Seine
Pupillen waren geweitet, sein Atem ging schneller und ein roter
Schimmer war auf seinen Wangen zu sehen. Draco war recht stolz auf sich
selbst. Potters Anblick ließ ihn auch selbst nicht
unberührt, aber das war in Ordnung. Es war eine rein
körperliche Reaktion. Draco massierte Potters Beine und fuhr
anschließend mit seiner Zunge der Länge nach über
Potters Glied. Es brauchte nicht viel, bis Potter vollkommen erregt war
und vor Lust stöhnte. Draco zog sich zurück und
rollte sich auf den Rücken, nach dem Öl greifend, um
sich vorzubereiten. Doch bevor er dazu kommen konnte, nahm Potter Draco
das Fläschchen aus der Hand und tat es für ihn. Das
Gefühl von Potters Fingern in ihm war vertraut und wundervoll.
Draco
sagte sich selbst, dass es in Ordnung war, es zu genießen. Es
war eine körperliche Reaktion, es hieß nicht, dass
er irgendetwas für Potter fühlte jenseits von Lust. Draco
liebte seinen Geruch, das Gefühl seiner Hände auf
seiner Hüfte als er schließlich in Draco eindrang. Draco
schlang unwillkürlich die Beine um ihn und bäumte
sich zu ihm auf.




Harry beugte sich zu Draco hinunter und küsste ihn. Draco liebte
seinen Geschmack, er war einzigartig, keiner seiner vorigen Liebhaber
hatte so geschmeckt. Keiner hatte auf diese Weise geküsst. Er
fühlte, wie die Erregung in ihm zunahm. Sie wurde nur
stärker, als Harry sein Glied in die Hand nahm und
darüber strich.




„Ja, mein Drachen.“, stöhnte Harry in
seinen Mund. Sie kamen gleichzeitig.




Sobald Dracos Hochgefühl etwas nachgelassen hatte, schob er Potter
von sich. Draco fühlte sich furchtbar, und es war nur Potters
Schuld. Warum musste er ihn küssen? Nirgendwo in Dracos Plan
war ein Kuss vorgekommen. Zumindest nicht solch ein Kuss.



„Nenn mich nie wieder so.“, brachte Draco erstickt
hervor. „Und küss mich nie wieder.“




Er rollte sich hastig vom Bett, Potter ignorierend, und zog sich so
schnell er konnte an. Zum Glück sagte Potter nichts, als er
ging.




Draco zog seine Robe aus, sobald er in seinem Zimmer war, und trat unter
die Dusche. Ihm war übel. Er hatte sich noch nie in seinem
Leben nach Sex so schlecht gefühlt, nicht einmal nach ihrem
ersten Mal. Er schrubbte sich, bis seine Haut brannte.
Schließlich lehnte er sich gegen die Wand der Dusche und
schluchzte. „Ich hasse dich!“, schrie er. Seine
Stimme hallte im Bad. Wenn er es nur laut genug schrie, vielleicht
würde es seine unerwünschten Gefühle
übertönen.




o




„Ich bin hier um Euch zu Diensten zu sein, wie Ihr es
gewünscht habt, Herr.“




Es war zwei Tage später. Potter hatte Draco einen Tag Zeit
gegeben, bevor er ihn erneut gerufen hatte. Natürlich musste
er ihn rufen, sie hatten es ja so ausgemacht.




„Zieh mich aus.“




Draco war ein wenig überrascht, dass Potter die Kontrolle
übernahm, aber gehorchte.




„Du hast mir das letzte Mal eine gute Massage gegeben. Das
kannst du heute wieder tun.“




Er war seltsam dankbar für Potters empfindungslose Befehle.
Sie brachten eine Distanz zwischen sie.




„Stopp.“, brachte Potter hervor, als Draco ihn wie das
letzte Mal in den Mund nehmen wollte. „Runter vom
Bett.“ Potter war außer Atem und zitterte leicht.




Draco gehorchte verwirrt.




Potter folgte ihm und schwenkte seinen Stab worauf das Bett etwas
höher wurde. Hoch genug, dass Draco noch immer stand als Potter
ihn über die Kante des Bettes beugte, so dass er mit dem
Oberkörper auf der Matratze lag. Draco krallte die Hände
in die Decke und schloss die Augen. Potter bereitete ihn vor und
stieß dann in ihn. Draco wurde gegen die Seite des Bettes
gepresst, und das genügte, um ihn zusammen mit Potter zum
Höhepunkt zu bringen. Diesmal gab Potter nichts von sich
außer einem unverständlichen Zischen, als er kam. Er
blieb einen Moment über Draco liegen, dann richtete er sich auf
und trat von Draco weg.




„Du kannst gehen.“




Draco zog sich an, verbeugte sich, und ging. Er fühlte sich noch
immer mies, aber besser als das letzte Mal, und er wusste, dass er
Potter dafür zu danken hatte. Er hatte es
unpersönlicher gemacht. Draco zitterte und schlang die Arme um
sich. Das hieß nicht, dass er ihn nicht noch immer hasste.




o




Ihr Sex verlief danach immer auf eine ähnliche Weise. Sie
redeten nicht miteinander, bis auf Potters knappe Befehle. Wenn sie
sich außerhalb des Schlafzimmers trafen, stritten sie, aber
das geschah nicht oft. Draco zog sich von Potter und Severus
zurück und verbrachte den größten Teil
seiner Zeit mit lesen oder Ausflügen in den Garten.




Das Ministerium sah nur einmal vorbei. Sie hatten einen Heiler dabei,
der Draco untersuchte. Sie waren offensichtlich nicht glücklich
über das, was sie fanden, aber konnten nichts daran aussetzen,
wie Potter ihn behandelte.




Draco achtete nicht länger auf die Zeit, deswegen kam es als ein
Schock, als Severus und Potter schließlich erfolgreich waren.
Draco wusste nicht, wie sie es getan hatten, aber irgendwie, mit Hilfe
des
Ordens, hatten sie Weasley gezwungen, zurückzutreten. Der
Ex-Minister hatte kurz darauf einen Herzanfall und starb, von wenigen
betrauert. Severus sah erstaunlich selbstzufrieden aus, als es im
Tagespropheten stand. Falls etwas mit dem frühzeitigen Tod des
Ministers nicht mit rechten Dingen zugegangen war, wurde es nie
herausgefunden. Potter wurde das Amt des Ministers angeboten, aber er
lehnte ab und schlug stattdessen Granger vor. Die Zeitungen
überschlugen sich mit Lobpreisungen „der schlausten
Hexe des Jahrzehnts“ und kurz darauf war seit langer Zeit die
erste Muggelgeborene Zaubereiministerin. Kaum einen Monat
später wurden die Befürworterfälle neu
aufgerollt.

arrow_back Previous Next arrow_forward