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Die Todesserin

By: Lhyra
folder Harry Potter › Het - Male/Female › Snape/Hermione
Rating: Adult ++
Chapters: 13
Views: 1,980
Reviews: 2
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Disclaimer: I do not own Harry Potter, nor any of the characters from the books or movies. I do not make any money from the writing of this story.
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Wahrheit der Traumkugeln

Anmerkung zu dem folgenden Kapitel: Bei den englischen Lyren handelt es sich um das traditionelle, irische Lied: „Siúil a ruin“. Die deutschen Lyren entstammen dem Gedicht „Traumkugeln“ von Maranaut (das ganze Gedicht ist nachzulesen unter http://www.maranaut.de/site11.htm)
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Sie hatte kein Wort gesagt, nach dem sie die Räume hinter den massigen Türen verlassen hatte. Schweigend hatten sie sein Domizil betreten, sich ans Feuer gesetzt und sie hatte sich nur an ihn geschmiegt.
Er hatte sie so vieles fragen wollen, doch dann entschied er, dass der morgige Tag auch früh genug sei.
Wortlos hatte sie sich nach einer guten Stunde ihren Beutel mit den Traumkugeln ergriffen und war in sein Schlafzimmer gegangen. Als er ihr nach einer weiteren Stunde folgte, schlief sie tief und fest.
Er legte sich zu ihr. Ihr Körper strömte warm und weich den süßen Duft der Weiblichkeit und den Geruch von Sex ab. Severus betrachtete ihr Gesicht. Die feinen Linien waren im Schlaf nicht zu sehen. Auch ihre Lachfältchen waren wie fortgewischt. Es war, als wäre sie das junge Mädchen von einst, das statt des Skelegels einen schwarzen Trank gebraut hatte. Er staunte über sie. Immer wieder fragte er sich, was es war, was ihn so sehr an ihr faszinierte. Was ihn an sie band. Er war froh gewesen, dass er nicht hatte mit gehen müssen hinter diese massigen Türen. Was auch immer es gewesen war, es hatte Nemo tief berührt. Sie verzog im Schlaf das Gesicht.
Was sie wohl träumte? Ob ihr die Traumkugeln wirkliche Hilfe waren?
Er seufzte. Es wäre besser, er würde auch schlafen. Der morgige Tag würde eine denkwürdige Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste erleben, dessen war er sich sicher.

***
Traumkugeln so bunt doch klar
Erzählen Dir was niemals war
Die Farben spielen ungebunden
Als wär’ der Schmerz schon überwunden
***

Sie schwebte. Sie wusste und spürte es, dass sie schwebte. Sie war in diesem Haus, diesem Haus am Rande ihrer Erinnerung. Es war das Haus, an das sie sich nicht erinnern durfte. Sie wusste nun von dem „Amnesia“ - Zauber. Nun wusste sie es. Es war Albus’ Traum. Verzweifelt sah sie auf das, was da kommen würde...
Sie war wieder sechs und hockte in der Ecke zwischen den Vorhängen. Es war ihr verboten hier zu spielen, doch dennoch tat sie es.
Sie kamen, leise flüsternd und sie Füße vorsichtig setzend. Niemand durfte sehen oder hören, was geschah. Sie tuschelten miteinander und der Blick aus den Augen der jungen Rothaarigen war voller Liebe. Ihr Begleiter war so verhüllt, dass die kleine Nemo nicht erkennen konnte, wer es war. Sie sah aber, dass sie sich küssten, hörte Worte die voller Verheißung waren. Die junge Rothaarige schmiegte sich an den Verhüllten, der mit einschmeichelnder Stimme zu ihr sprach.

***
Der sie in diese Form gepresst
Sie halten die Gefühle fest
In einer Kugel hart und kalt
Geschützt vor Hass und Gewalt
***

Feingliedrige, kräftige Finger strichen über ihr Gesicht. Sein liebevolles Lachen wandelte sich, als sich seine Hände um ihren Hals schlossen. Nemo saß wie gelähmt zwischen den Vorhängen, während die vermummte Gestalt kichernd die Rothaarige erwürgte.
Zitternd wie Espenlaub verharrte sie an diesem Fleck, wie festgewachsen. Sie sah den Mann beschwingt die Etage verlassen. Hörte, wie die Tür klappte. Sie weinte ohne einen Laut von sich zu geben.
Es war, als würden Stunden vergehen, als sie plötzlich Schritte vernahm. Eine zarte Stimme rief ihren Namen. Eine andere Frau mit hellrotem, feuerähnlichem Haar kam auf die Etage. Schockiert starrte sie auf die Leiche des Mädchens. Sie schrie auf und rannte auf das Mädchen zu.

Die Szenerie wechselte. Sie sah sich selbst auf dem Schoß ihres Vaters, still und ins Leere starrend. Die Frau mit dem hellroten Haar weinte und klagte in den Armen des jungen Albus.

***
Der Traum den sie erzählen wollen
Im Glanz verschönt und angeschwollen
Verbirgt vor Dir die Einsamkeit
Doch glaubst Du ihm wirst Du befreit
***

Ein weiterer Wechsel. Albus und Aberforth stritten lautstark. Türen knallten. Sie sah sich selbst stumm auf dem Treppenabsatz sitzen. Immer noch schauten ihre Augen in die Ferne.
Ihr Vater setzte ich zu ihr. Er sprach zu ihr, doch die Worte erreichten sie nicht. Tränen benetzten sein Gesicht, er schluchzte. Dann hob er seinen Zauberstab und sprach den Zauber: „Amnesia.“
Weinend brach er zusammen, sie im Arm haltend.
Albus betrat die Szenerie, böse Blicke verschießend. Er verschwand.

Szenenwechsel. Sie befand am Fuße der Treppe und spielte, die Tür öffnete sich. Ihr Vater und ihr Onkel – nicht Albus – standen sich gegenüber. Sie stritten laut. Plötzlich warf Aberforth Onkel Ali – wie sie ihren Onkel mütterlicherseits immer genannt hatte – hinaus. Sie packten ihre Sachen und verließen das Haus ihrer Kindheit...


Der Morgen graute gerade, als Nemo die Gründe des verbotenen Waldes betrat. Sie lief sehr lange, bis sie den Eingang fand. Leise betrat sie die kleine, gut geschützte Höhle.
Die Nymphe – ihre Tante - war bereits erwacht.
„Nemo,“ flüsterte diese, „warum?“
„Habe keine Angst, Tante Nia. Du wirst nicht lange hier bleiben müssen. Leider ging es nicht anders.“ Ihre Worte waren mehr geflüstert als gesprochen. „Bitte nimm es nicht persönlich. Du hast am wenigsten mit all dem zutun.“
Die Nymphe trat auf sie zu, doch hastig verließ Nemo die Höhle. Sorgfältig legte sie ihre schwierigsten Banne über die Höhle und ging zurück zum Schloss.
Severus erwachte ungewöhnlich spät. Er war enttäuscht, das Nemo bereits aufgestanden war. Der Zorn aber kam, als er bemerkte, dass sie auch seine Räume verlassen hatte. Missmutig kleidete er sich an und machte sich auf den Weg zum Frühstück.
Die Gänge wurden belebter, je näher er dem Herzen des Schlosses kam. Diverse Schüler strichen an die Wände geduckt an ihm vorbei. Sein Umhang wehte hinter ihm her, als er um die Ecke bog und plötzlich mit Nemo zusammenstieß.
Sein Blick war giftig und sie starrte ihn erstaunt an.
„Guten Morgen auch Ihnen, Professor Snape.“
„Wo warst du?“ Knurrte er.
„Im Wald. Ich erzähle dir in der Mittagszeit warum, wenn du möchtest.“
„Ich möchte,“ knirschte er und ging mit ihr zum Frühstück.

Sie trafen sich in seinem Büro. Tee und die obligatorische Zigarette wurden geteilt. Er hob eine dunkle Braue und sah sie forschend durch den Rauch an. Sie nahm einen tiefen Zug und wappnete sich für ihren Bericht. Mehrmals setzte sie zum Sprechen an. Bis sie schließlich in Tränen ausbrach.
Angewidert verzog Severus sein Gesicht. Er hasste Schwäche. Dennoch versuchte er sich zusammenzunehmen wegen ihr.
Stockend begann sie von den Ereignissen in den Räumen hinter dem „Schutt“ zu erzählen. Sie berichtete auch von dem Amnesia und den Ereignissen, die dahinter steckten.
Ihr Verlobter blickte gedankenverloren in die Ferne.
„Ich hätte nicht gedacht, dass dergleichen in der Familie Dumbledore geschehen könne.“
Schmerzlich war die Neutralität seiner Stimme. Doch sie verstand ihn. Immerhin waren die Dumbledores eine angesehene Familie, voller Bedeutung.
„Wer war die junge Frau?“
„Marian Lu, die Tochter von Albus und seiner Nymphe. Sie... ,“ Nemo stockte die Stimme und rau fuhr sie fort, „sie war nicht wie du und ich. Sie war ... behindert. Zwar war sie eine Weile in Hufflepuff, aber so richtig magisch war sie nicht und auch nicht wirklich eine Nymphe.“
„Und wer war der Mann der sie ermordet hat?“
Nemos Blick war hart.
„Willst du raten, Severus?“
Er schüttelte den Kopf und sah sie ernst an.
„Ich kann es mir denken. Wo haben sie sich kennen gelernt?“
„In Hogwarts. Sie ließ sich wohl gut für diverse Dinge benutzen, vermute ich. Ich war einfach noch zu jung, um das alles zu verstehen. Ich kann mich auch nicht wirklich an sie erinnern. Mein Vater hat mir alle meine Erinnerungen genommen.“ Gedankenverloren blickte sie ihren Verlobten an. „Ich erinnere mich noch nicht einmal an meine Mutter, obwohl ich sie noch kennen gelernt haben muss.“
Severus behagte es nicht, aber er wollte alles von ihr wissen. Sie wusste eine ganze verdammte Menge über ihn. Doch was wusste er von ihr?
„Wer war deine Mutter?“
Nemo lächelte schief. „Mein Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben ihres Namens zusammen.“
„Ne und Mo?“ Severus zog die Brauen hoch.
Sie nickte.
Er schien einen Augenblick zu überlegen. ‚Onkel Ali? Mo?’ Ging es ihm durch den Sinn. Dann kam ihm ein Gedanke.
„Nelia Moody?“
Nemo lächelte traurig.
„Nelia Moody, die Hexe mit dem schwarzmagischen Einschlag.“


***
His hair was black and his eyes were blue
His arms were strong and his words were true
I wish in my heart that I were with you
And a blessing walk with you, my love
***

Harry James Potter stand mit blitzenden Augen auf dem Quidditchfeld und starrte seine beiden Professoren an. Nun, nicht nur er starrte, sondern auch die anderen seiner Klasse.
Hatte er gerade richtig gehört? Er konnte es kaum glauben! Er sah Nemo Dumbledore lachen.
„Sie haben alle richtig gehört. Es geht nun ans Eingemachte. Sie werden einander duellieren lernen müssen. Die Zeit wird früher oder später für sie alle kommen, an denen sie diese Kenntnisse brauchen werden.“
Sie wandte sich an Severus.
„Professor Snape hat sich freundlicherweise bereit erklärt uns heute beizuwohnen. Er wird ihnen Hilfestellung leisten, ebenso wie ich. Weiterhin war er damit einverstanden, sich mit mir ein kleines Duell zu liefern.“
Harry schluckte.
„Zu Beginn, werden wir ihnen eine abgeschwächte Version eines möglichen Duells zeigen. Anschließend werden sie dies ebenfalls tun. Wir legen spezielle Banne um sie alle, damit sie einander nicht wirklich schaden können.“
Severus sah sie an. Sie war unglaublich, wie sie es schaffte den Schülern den Ernst der Lage klarzumachen und sie gleichzeitig nicht zu verstören.
„Sind die bereit Professor Snape?“ Sie grinste ihn frech dabei an.
„Sicher, Professor Dumbledore.“
Die Banne und Zauber wurden unheimlich schnell getauscht. Sprüche und Gegensprüche flogen nur so hin und her. Schließlich gelang es Nemo, Severus zu entwaffnen, mit einem einfach „Accio“.
Sie gab ihrem Verlobten seinen Zauberstab zurück und meinte dann zu den Schülern.
„Bedenken sie bitte, so manch einfacher Spruch hat schon Leben gerettet!“
Plötzlich kicherten die Mädchen auf.
„Und bedenken sie auch,“ fuhr eine samtige Stimme dazwischen, „dass sie ihrem Gegner niemals den Rücken zudrehen sollten, wenn das Duell als nicht offiziell beendet erklärt wurde.“
Nemo sah entgeistert auf ihren neugewonnen Hundeschwanz und lachte dann lauthals los.

***
I\'ll sell my rod, I\'ll sell my reel
I\'ll sell my only spinning wheel
To by my love a sword of steel
And a blessing walk with you, my love
***

“Mister Potter, auf ein Wort noch.”
Die Stunde war beendet und Ron und Hermine waren schon vorgelaufen.
„Ja Madam?“
„Ich möchte ihnen etwas sagen, was sie sicherlich nicht gerne hören möchten.“
Harry zog die Brauen zusammen und sah sie misstrauisch an.
„Sie werden gegen den dunklen Lord antreten, irgendwann. Deswegen ist es unerlässlich, dass sie regelmäßig das duellieren üben.“
Er war erstaunt und – begeistert.
„Wie soll ich das tun, Professor? Mir bleibt dafür nicht viel Zeit.“
„Sie werden von jetzt an, jeden Abend mit mir trainieren, Potter.“
Er sah sie an und nickte.
„Zu niemanden – wirklich NIEMANDEN ein Wort Potter. Es geht hier um das Leben all ihrer Freunde.“
Harry zuckte zusammen ob ihrer Heftigkeit und der kalt blitzenden Augen.
„Acht Uhr dreißig in der Halle.“ Damit nickte sie ihm zu und strebte dem Schloss zu.

Die Wochen verstrichen.
Harry Potter beanspruchte jeden Abend eine Stunde lang das Können seiner Verlobten. Dann waren da noch die Arbeitsgruppen, die Nemo forderten. Ihm blieb nur wenig Zeit mit ihr. Doch wenn sie da war, war sie ihm nah. Er fühlte sich so wohl und so glücklich. Er glaubte nicht, jemals so zufrieden gewesen zu sein. Fast konnte er vergessen, welchen gefährlichen, ja wahnwitzigen Plan sie hatte.
Sie planten die Hochzeit für den 15. Januar und bereiteten den ganzen Dezember hindurch diese vor.
Der Schnee und auch Weihnachten hinderten Nemo nicht daran mit Harry zu trainieren. Irgendwann kam auch Ron Weasley und die besserwissende Hermine Granger dazu.
Die Zeit verging wie im Fluge, so schien es ihm. Nemo wurde nervöser und unruhiger, als der Januar begann. Sie war aber glücklich und liebevoll zu ihm. Er schöpfte keinen Verdacht. Erst später sollte er erfahren, dass er auch niemals etwas merken sollte.

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